Dienstag, 8. Juli 2014

Spätmittelalterliches Kleid, Teil 2

Endlich ist das Spätmittelalterkleid fertig! Nach der ersten Anprobe habe ich die Einzelteile wieder komplett auseinandergenommen und neu zusammengesetzt. Eine kleine Änderung gab es: Beim Heften hatte ich alle Oberteile separat gefüttert und an die Rockteile genäht. Dadurch sah man die Nahtzugabe an der Innenseite des Rückens. Diesmal nähte ich erst alle Einzelstücke des Oberteils zusammen und wendete sie, und nähte erst am Schluss das komplette Oberteil an den Rock, damit innen nur eine saubere Naht zu sehen ist (auf dem zweiten Bild erkennt man es gut).




Der Ausschnitt ist von Hand versäubert.

Zum Kleid gehört auch ein Unterkleid. Im Gegensatz zum Oberkleid ist es nicht figurbetont, sondern ziemlich sackartig, mit nur zwei kleinen Keilen für einen grösseren Saumumfang. Dadurch kann man das Unterkleid schnell und bequem an- und ausziehen, ohne lang an irgendwelchen Schnürungen herumfummeln zu müssen. Damit es trotzdem sitzt, hat es auf Taillenhöhe aber zwei Bändel, um es im Rücken zusammenzubinden.
Auf vielen Malereien sieht man, wie solche Kleider mit angesteckten Ärmeln getragen werden. Da der Sommer aber vor der Tür steht und das auch nicht so gewünscht wurde, habe ich auf Ärmel verzichtet.

Die Einzelteile des Unterkleids




Und das ist das Kleid bei seiner neuen Besitzerin. Ich bin glücklich, dass es ziemlich gut sitzt.
Alles Gute und angenehme Temperaturen!
Eta Carina




I finally completed the late medieval dress. After the first try-on I completely dissassembled the pieces and sewed them together again properly. I made a change: The first time I had lined every single part of the top separately and sewed them right to the skirt parts. Like this the inlay was visible at the inside of the back. Now I joined all the top pieces first, turned them over and attached them to the skirt in the end. It looks more neat like that (see second picture).

There's also an underdress. Unlike the upperdress, which is rather body-hugging, it looks quite baggy, with only two small wedges to make the dress wider at the bottom. Like that you can get in and out of the dress easily without having to fumble around with any lacing. But it has two ribbons at the waist so you can bind it at the back.
On many paintings such dresses are worn with detachable sleeves. But with summer at our doorsteps I left them out.

On the last picture you can see the dress with its new owner. I'm quite happy about how it fits.
All the best and pleasant temperatures to you!
Eta Carina